19 Teams gehen in der neuen an den Start. So ist es Natur der Sache, dass am ersten Spieltag eine Mannschaft zuschauen muss. Getroffen hat es den USC Paloma, der somit erst am 25. September in die Pflichtspiel-Saison startet. Für Trainer Steffen Harms ist dies nicht unbedingt ein Vorteil. Dennoch blickt der Übungsleiter in seiner fünften Saison durchaus optimistisch und mit klaren Vorstellungen auf die neue Spielzeit.
Voll im Soll
Die letzte Saison beendete Paloma aufgrund des Quotienten auf Rang 14. „Wir wollten innerhalb von drei Jahren zurück in der Oberliga. Das haben wir geschafft“, meinte Harms, der diesen Plan gemeinsam mit den Verantwortlichen bei Amtsantritt 2016 aufstellte: „Jetzt wollen wir uns wieder als Adresse in der Oberliga etablieren. Hier haben wir den ersten Schritt getan!“ Zwar dauerte es fünf Spiele, bis Paloma die ersten Zähler einfahren konnte. Doch beim Blick auf den Spielplan (Sasel, Victoria, Niendorf und Concordia waren die ersten Gegner) war dies wohl kaum verwunderlich. Das 3:1 in Buchholz schien der Brustlöser zu sein, doch insgesamt waren es nur sechs Punkte in den ersten zehn Partien. Nach und nach robbte sich Paloma aber frei und hatte spätestens mit Ende der Hinrunde immer ein kleines Polster auf die Abstiegsränge.
Corona als die große Unbekannte
Dies abzustellen ist ein Ziel für die neue Spielzeit. Denn Paloma will laut Steffen Harms weiter nach oben: „Unser Anspruch ist es sich immer zu verbessern. Am Ende wollen wir es dann auch in der Tabelle lesen können.“ Auch Platz acht und damit die Teilnahme an der Meisterrunde würde der 38-Jährige sofort nehmen. Als Ziel gibt er es aber nicht aus, denn der Paloma-Coach betont die sportliche Enge in der Oberliga: „Ab Platz sechs, sieben kann jede Mannschaft die Andere schlagen. Das ist so eng, dass du in keinem Spiel chancenlos bist, aber auch nicht im Bewusstsein hinfährt, dass man die Punkte im Sack hat.“ Ferner glaubt Harms, dass die lange Pause durchaus ihre Spuren hinterlassen hat: „Wir kennen natürlich alle die Namen in der Oberliga und wissen, welches Team auf dem Papier richtig was kann. Aber die Pause war lang, und die Vorbereitung extrem in die Länge gezogen. Hinzu kamen viele neue Herausforderungen für Mannschaft und Trainerteam.“ Doch nun ist Harms erst mal froh, dass es los geht, auch wenn der freie Spieltag für Paloma nicht so glücklich ist: „Einen muss es ja treffen, aber ich hätte lieber ab Spieltag eins Vollgas gegeben. So müssen wir uns nochmal etwas bremsen.“
Vertrauen in den Charakter der Mannschaft
Froh ist Steffen Harms über die Mannschaft, die sich in den letzten Jahren an der Brucknerstraße gebildet hat: „Es passt sportlich und charakterlich in der Mannschaft. Wir haben viel Vertrauen in die Jungs, gerade wenn es mal nicht so läuft.“ Gleich 19 Spieler bleiben Paloma erhalten, darunter Kapitän Max Krause und Leistungsträger wie Dominik Ulaga oder Christian Merkle. Ergänzt wird der Kader mit sechs Neuzugängen. Als etabliert darf sicherlich Dennis Thiessen (Niendorf) gelten, der Rest gehört wohl eher in die Kategorie „jung und talentiert.“ Dazu gehören Jassin Zabihi (Concordia), Tom Wohlers, Joshua Freude (beide Victoria), Deniz Yilmaz (Norderstedt) und Thor Arne Höfs (Oldenburger SV, nach Auszeit). So darf das Unternehmen „Steigerung“ beginnen.
Hoffnung auf Modus-Änderung
Mit Stirnrunzeln hatte Harms den Modus und vor allem die Löschung der Punkte in Richtung Endrunde aufgenommen. Wie so viele seiner Trainerkollegen sieht auch Palomas Trainer vor allem letzteres kritisch und hofft dabei, dass sich der Verband diese Kritik auch zu Herzen nimmt: „ Ich halte die Idee in Anbetracht des Zeitfaktors für absolut in Ordnung. Ich bin allerdings auch der Meinung dass die erbrachte Leistung in der Hinrunde honoriert werden sollte und man zumindest die erzielten Punkte gegen die Auf -oder Abstiegsrundengegner mitnimmt.“ Falls keine Änderung mehr kommt, nimmt es der USC aber auch gelassen. Weiter verbessern und in der Liga etablieren kann man sich auch so – wenngleich das zweite Jahr bekanntlich das Schwerste ist.