Nach sechs Jahren ist es soweit: der SC Vorwärts-Wacker Billstedt ist zurück in der Oberliga. Der Wiederaufbau scheint gelungen, nach einem überragenden Jahr ist die Rückkehr geschafft. Nun liegt der Fokus auf Hamburgs kleiner Bundesliga. Und klar ist: die Billstedter sind gekommen, um zu bleiben.
Saison 2023/24
Die vorerst letzte Spielzeit in der Landesliga Hansa glich einem Triumphzug. Von Beginn an belegte Vorwärts-Wacker einen der ersten beiden Plätze, ab Spieltag zehn grüßte die Taytanli-Elf vom Platz an der Sonne. Und an Spieltag 28 war schon vor Anpfiff klar, dass der Öjendorfer Weg auf der Oberliga-Landkarte auftauchen würde. Da Verfolger Ohe gegen Altengamme patzte, war schon vor dem drittletzten Spiel klar, dass Billstedt aufsteigt. „Das war natürlich eine überragende Saison von uns“ bilanziert Präsident Carsten Kober im Gespräch mit Oberliga.info: „Natürlich hilft uns hier und da die individuelle Klasse mancher Spieler. Aber gerade in den schwierigen Situationen und in engen Spielen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie an einem Strang zieht.
Wer kommt? Wer geht?
Die Fluktuation beim Aufsteiger hält sich bei den Abgängen in Grenzen. Im Grunde ist Innenverteidiger Marshall Faleu der einzige externe Abgang. In der eigenen Jugend ausgebildet, wechselte der 21-Jährige in die Regionalliga zum SC Weiche Flensburg. Ansonsten verstärken drei weitere Spieler die eigene Reserve, darunter mit Georg Demircan ein Spieler, der über Oberliga-Erfahrung verfügt.
Dem gegenüber stehen zwölf Neuzugänge und auch dabei setzt man in Billstedt auf die eigene Jugend. Mit Marvin Wiedemann, Alamsa Cone, Raphael Bolfrey, Vincent Schick und Desmond Richter schaffen gleich fünf U19-Spieler den Sprung in die Liga-Mannschaft. Mit Rückkehrer Sebastian Wien (TSV Sasel) kehrt ein Spieler zurück, der noch 2022/23 sein letztes A-Jugend-Jahr ebenfalls bei V/W verbrachte. Auch Kevin Akpi (HT16) war 2020 schon mal in Billstedt, kam Corona-bedingt aber nur vier Einsätze. Mit ihm wechselt Michael Janssen ebenfalls an den Öjendorfer Weg. Ebenfalls ein Rückkehrer ist Andranik Ghubasaryan (TSV Sasel) – er verbrachte weiter Teile seiner Jugendzeit in Billstedt und spielte von 2018 bis 2019 18 Monate in der Liga-Mannschaft. Dazu verpflichtet Vorwärts-Wacker drei Spieler mit reichhaltiger Erfahrung aus der Ober- und Landesliga. Verteidiger Niel Lüthje kommt vom HSV III, Moritz Kühn vom SV Curslack-Neuengamme und Soleiman Kazizada vom USC Paloma.
Players to watch
Wenn man auf das Billstedter Team schaut, dann fällt einem natürlich direkt die Abteilung Attacke auf. 120 Tore schoss der Hansa-Meister in der letzten Saison. Dabei fällt vor allem Ian Prescott Claus auf – der oft als schwieriger Charakter verschriene Stürmer traf 33mal. Überhaupt kann sich seine Quote sehen lassen: in 257 Oberliga-Spielen erzielte der mittlerweile 31-Jährige 169 Tore! Auch Sturmpartner Philip Stefaniuk zeigt sich treffsicher – kam letzte Saison auf 19 Treffer und insgesamt auf 60 Tore in 69 Landesliga-Spielen. Mit Danijel Suntic, Kapitän Steven Lindener oder Leon Mundhenk standen weitere erfahrene Spieler im Aufstiegskader.
Dazu ist auch auf die Nachwuchsspieler zu achten: aus der letztjährigen U19 sind neben den fünf Spielern für die eigene Liga-Mannschaft acht weitere Akteure mindestens in der Landesliga untergekommen. Apropos fünf: „Wir sollen und wollen jedes Jahr fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in unserer Liga-Mannschaft integrieren“, so Carsten Kober – so soll sich sich die starke Jugendarbeit nicht nur für die Konkurrenz auszahlen.
Trainer und Ziele
Seit 2022 ist Ümit Taytanli der Chef am Öjendorfer Weg und auch er hat nicht nur durch seine drei Jahre in der Liga-Mannschaft Stallgeruch. Der Übungsleiter war zuvor erfolgreich im Billstedter Nachwuchs aktiv und hat die Entwicklung der Nachwuchsabteilung vorangetrieben. Nach zwei Jahren Aufbau ist er nun der Garant für den Klassenerhalt.
Vorwärts-Wacker ist kein normaler Aufsteiger – das ist vor allem der Konkurrenz bewusst. Und der Blick auf den Kader rechtfertigt diese Einschätzung auf jeden Fall. Zwar bauen die Verantwortlichen keine Luftschlösser, dazu geben auch die Vorbereitungsergebnisse keinen Anlass, doch die neue Liga nimmt man selbstbewusst in Angriff. „Wir wollen unter die ersten Neun“, verrät Präsident Kober: „Wir wollen mit dem Abstieg frühzeitig nichts zu tun haben. Die Mannschaft hat die Qualität, die Zugänge haben wir gezielt geholt und nun sind wir auf den meisten Positionen auch gut besetzt, wenn wir mal Ausfälle zu verzeichnen haben. Und die Jungs, die wir aus der U19 hochgeholt haben, haben alle das Potential Stammspieler zu werden“ Und fügt hinzu: „Pokal war ja zuletzt nicht so unser, da wäre es auch mal ganz schön, wenn wir mehr als eine Runde mitspielen dürften. (Anm. d. Red.: Das Gespräch fand vor dem Pokalauftakt in Oststeinbek statt)
Vorbereitung
Bereits Mitte Juni stieg Vorwärts-Wacker Billstedt in die Vorbereitung ein und konnte sich gegen die klassenniedrigeren Clubs durchaus behaupten. Allerdings gab es gegen Regionalligisten und den neuen Liga-Konkurrenten ETV (0:10) kräftig auf die Mütze, sogar ein 2:7 gegen die U19 des Niendorfer TSV steht in den Büchern. Daher darf man gespannt sein, wie gut Billstedt zum Liga-Auftakt in einer Woche da steht. Denn da geht es direkt zum Derby nach Wandsbek
Vorwärts-Wacker II 4:0
Dersimspor 3:0
Meiendorfer SV 7:0
Klub Kosova 7:3
Teutonia 05 1:4
Eimsbütteler TV 0:10
Niendorfer TSV U19 2:7
1. FC Phönix Lübeck 0:4
VfL Lohbrügge 5:3
Oststeinbeker SV
Vorwärts-Wacker U19
WTSV Concordia (4. August/A/Liga)
Alle Saisonvorschauen 2024/25 im Überblick
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