Spielerisch hielt die Top-Partie zwischen dem Eimsbütteler TV und Altona 93 nicht unbedingt das, was man sich erhofft hatte. Doch der stimmungsvolle Rahmen mit knapp 2000 Zuschauern, darunter eine große, sehr lautstarke Zahl vom AFC, sorgte dennoch für einen tollen Fußballabend am Lokstedter Steindamm. Am Ende explodierte der „Loki“, denn der ETV gewann das Spiel mit 2:0 (0:0) und stößt damit das Tor zur Aufstiegsrunde weit auf. Und zumindest bis Sonntag ist der Aufsteiger auch Tabellenführer.
Anfangsphase gehört dem ETV
Gegen einen ersatzgeschwächten AFC, welcher auf von Anhalt, Gohoua und Ambrosius verzichten musste, drückte der ETV auf das Gaspedal und erspielte sich Chancen. Töremis mit schwachem Abschluss (2.) und zweimal Michael Igwe, welcher erst knapp vorbei schoss (3.) und dann die Murmel in den klaren Eimsbütteler Abendhimmel jagte (11.), zeigten, dass der Aufsteiger schnell Fakten schaffen wollte. Altona fand nur schwer ins Spiel, erst nach gut 20 Minuten konnte die Mannschaft um Kapitän Neelsen mehr Sicherheit gewinnen. In der Folge wurde die Partie ruppiger und schlechter.
Erst Asare, dann zweimal Gries
Erst in der Schlussphase von Halbzeit eins nahm die Partie nochmal Fahrt auf. Allen voran Jephtah Asare hätte ein Tor machen müssen. Er wurde von Akyol perfekt auf die Reise geschickt und lief allein auf Quack im Tor. Doch anstatt mit links abzuschließen, nahm Asare den rechten Außenrist und daddelte den Ball am Pfosten vorbei. (34.).
Auf der anderen Seite war es Michael Gries, welcher die besten (Halb-) Gelegenheiten für Altona 93 auf dem Fuß hatte. Erst wurde er nach einem Zufallsprodukt vom starken Olayisoye noch abgegrätscht (38.). Dann gewann er mit einem grenzwertigen Einsatz einen Ball gegen Yago, schloss dann aber zu überhastet ab. Der Ball segelte doch etwas weiter am rechten Pfosten vorbei (44.). So ging es mit dem 0:0 in die Pause.
Zerfahrener Beginn
Sehr zerfahren ging es in Halbzeit zwei weiter. Viele kleine Fouls, viele Nickeligkeiten, die eine oder andere Rudelbildung machten nicht nur den Job für Schiedsrichter Luca Jürgensen schwer, sondern sorgten auch dafür, dass die spielerische Qualität mehr als überschaubar blieb. Torchancen waren daher mehr Zufallsprodukte. Der AFC hatte die ersten Chance, als Weber an einer Freistoßflanke von Grosche vorbeiflog, aber kein Stürmer an den Ball kam. (62.). Auf der Gegenseite probierte es Mohamed mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Diese ging knapp über den Kasten (69.).
Olayisoye bringt „Loki“ zur Explosion
Das Spiel lebte also von der Spannung und so war es kaum verwunderlich, dass ein Standard für die Führung des Eimsbütteler TV sorgte. Töremis brachte einen Freistoß fast von der Eckfahne auf den kurzen Pfosten, wo Samuel Olayisoye seine starke Leistung krönte und ins kurze Ecke zum 1:0 einköpfte (77.). Der „Loki“ explodierte.
Und der ETV legte gegen geschockte AFCler nach. Bolz passte links raus auf den startenden Igwe. Dieser brachte das Spielgerät scharf und flach nach Innen. Dort musste Henok Tewolde nur noch den Fuß hinhalten. (83.). Mit dem 2:0 war die Partie die entschieden. Und nur drei Minuten später zappelte das Leder wieder im Altonaer Netz, Akyol hatte abgezogen und Yildiz den Fuß rein gehalten – allerdings aus einer Abseitsposition, die Fahne des Assistenten ging korrekterweise hoch. (86.). Kurz darauf war die Partie aber beendet und der Eimsbütteler TV feierte einen glücklichen, aber verdienten Heimsieg.
ETV thront oben und meldet
Dank des Sieges springt der ETV erst einmal auf Platz eins. Allerdings kann der TSV Sasel am Sonntag wieder vorbeiziehen. Viel wichtiger aber: die Mannschaft von Khalid Atamimi vergrößert den Vorsprung auf den Aufstiegsmitkonkurrenten Altona 93 auf elf Punkte. Dass der ETV für die Aufstiegsrunde meldet, ist spätestens seit gestern sicher.
So oder so: die Kulisse und die Fans beider Mannschaften waren auf jeden Fall Regionalliga-reif.