Kein Spiel unter der Woche – ein ungewohntes Bild in der Oberliga Hamburg, Und bevor sich die Teams daran gewöhnen, kommt es an diesem Wochenende knüppeldick. Erst steht Spieltag elf auf dem Programm, ehe am Montag ein Nachholspiel angesetzt ist. Dazu sind sieben weitere Oberligisten in der kommenden Woche im Pokal gefordert. Aber nun erstmal Spieltag elf mit zwei Topspielen, einem Krisenduell einer gewaltigen Portion Abstiegskampf.
Spitzenspiel 1: Flop oder Top im Stadion Hoheluft
Verheißungsvoll beginnt der Auftakt mit dem Duell zwischen dem SC Victoria und TuS Dassendorf. Fünf Punkte trennen beide Teams gerade einmal, doch gefühlt sind es Welten. Was nicht unbedingt unerwartet ist, nachdem „Vicky“ einen großen Umbruch im Sommer hatte. Dafür ist der Auftakt mit sechs Siegen beachtlich. Allerdings spielt der SC Victoria nach dem Motto „Flop oder Top“. Auf eine starke Leistung folgte zuletzt oft ein herber Dämpfer. Immerhin: die Heimbilanz mit vier Siegen in fünf Spielen ist richtig gut. Andererseits kommt mit dem Tabellenführer das auswärtsstärkste Team der Saison (fünf Spiele, fünf Siege) in Stadion Hoheluft. Und Dassendorf wird den Platz an der Sonne verteidigen wollen, wofür es aller Voraussicht nach, einen Sieg braucht. Allerdings darf „Dasse“ dann keinen Chancenwucher betreiben und sollte seine Gelegenheiten nutzen.
Spitzenspiel 2: Verfolgerduell an der AJK
Das absolute Spitzenspiel können die Zuschauer dann in Altona verfolgen, wenn der heimische AFC als Tabellenvierter auf den Dritten Niendorfer TSV trifft. Die Gastgeber sind weiter ungeschlagen und lieferten am letzten Wochenende (1:1 in Dassendorf) den Beweis, dass ihnen nicht nur das vergleichsweise einfache Auftaktprogramm geholfen hat. Sollte Dassendorf stolpern, winkt die Tabellenführung, denn Altona hat ja noch am Montag noch den Nachholer bei Türkiye. Für Motivation ist also gesorgt beim Vierten.
Der NTSV hingegen fliegt etwas unter dem Radar und dies als Tabellendritter. Wahrscheinlich kann auch niemand erklären warum, jedenfalls reden alle über den HEBC, Dassendorf und eben Altona. Aber wahrscheinlich fühlt sich Niendorf in der aktuellen Rolle wohl. Hoch spektakulär ist es nicht, was der NTSV spielt und Trainer Ali Farhadi dürfte mit Sicherheit einige Baustellen sehn. Doch der Vizemeister von 2022 mischt kräftig mit im Kamp um vorderste Platzierungen.
Wer schafft den Sprung aus der Krise?
Die Favoriten am Silberberg sind klar verteilt. Meister TSV Sasel ist bei Aufsteiger Düneberger SV klar favorisiert. Und doch treffen zwei Teams aufeinander, die ein stückweit in der Krise stecken. Zwar gewann der DSV am letzten Wochenende erstmals in der Fremde, doch die Auftritte, gerade auf fremdem Platz sind häufig nicht aus der Kategorie Oberliga-reif. 31 Gegentore in fünf Spielen (!) sprechen da eine Sprache. Daher ist es umso wichtiger, die Heimspiele erfolgreich zu bestreiten. Auch gegen den Meister. Der ist selbst in der Krise, gewann keines seiner letzten fünf Spiele. Verletzungen hin, Ausfälle her: der Meister hat einen anderen Anspruch. Und bei acht Punkten Rückstand auf die Spitze darf man konstatieren, dass Sasel den Meisterzug frühzeitig zu verpassen droht. Um das zu verhindern, muss ein Sieg her – auch um das schwere Pokalspiel am Montag erfolgreich zu bestreiten.
Abstiegskampf
Neben Düneberg stehen vier weitere Teams im Tabellenkeller unter Zugzwang. Der arg gebeutelte FC Türkiye hat mit Halstenbek und Altona gleich zwei Spiele vor der Brust und sollte tunlichst eins gewinnen, um über dem Strich zu bleiben. Concordia sollte auch gewinnen, hat mit den starken Buchholzern ein dickes Brett zu bohren. Der Vorletzte Rugenbergen hat mit dem ETSV ein Team zu Gast, dass bisher deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt. Wenn nicht am Sonntag, wann sonst will der SVR den zweiten Dreier holen. Als Außenseiter geht Schlusslicht Tornesch ins Auswärtsspiel bei Paloma. Aber jede Serie reißt irgendwann – vielleicht auch die Sieglos-Serie der Eisernen.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 29. September
SC Victoria – TuS Dassendorf (19.30 Uhr, Hoheluft)
FC Süderelbe – FC Alsterbrüder (19.30 Uhr, Kiesbarg)
Samstag, 30. September
Düneberger SV – TSV Sasel (13 Uhr, Silberberg)
Altona 93 – Niendorfer TSV (15.30 Uhr, Adolf-Jäger-Kampfbahn)
SV Halstenbek-Rellingen – FC Türkiye (16 Uhr, Jacob-Thode-Platz)
Sonntag, 1. Oktober
USC Paloma – Union Tornesch (10.45 Uhr, Brucknerstraße)
HEBC – TuRa Harksheide (10.45 Uhr, Reinmüller)
SV Rugenbergen – ETSV (14 Uhr, Bönningstedt)
Buchholz 08 – WTSV Concordia (14 Uhr, Otto-Koch-Kampfbahn)
Dienstag, 3. Oktober
FC Türkiye – Altona 93 (14 Uhr, Landesgrenze)