Wow! – was für ein 1. Spieltag… – Nervositäten, irre Resultate und ein möglicher Protest

Sasel Nico Zankl
Saseler Jubel nach Zankl-Tor in letzter Minute
Foto: Olaf Both

Victorias Branco erzielte am vergangenen Freitag das erste Saisontor in der Partie beim Niendorfer TSV. Am Ende trennten sich beide Clubs 1:1-Unentschieden vor 738 Fans. Gäste-Trainer Marius Ebbers sagte danach: „Wir haben von dem Spiel mehr erwartet und sind nicht zufrieden. Da haben wir vieles vermissen lassen. Das Ergebnis geht allerdings in Ordnung.“ Sein gegenüber Ali Farhadi sprach von „Nervosität und bloß keinen Fehler machen“. So hat er ausgemacht.

Viel aufregender war dagegen schon die nächste Begegnung zwischen Meiendorf und Dassendorf. 1:1 am Ende. Für den TuS Dassendorf sicherlich zu wenig im ersten Lauf um das große Rennen. Gegner Meiendorfer SV war dagegen sichtlich unzufrieden und Trainer Baris Saglam gab OBERLIGA.info seine klare Meinung dazu ab: „Wir sind absolut verdient in Führung gegangen und hätten in der ersten Halbzeit 2:0 führen können. Wir hatten Chancen von 4:0. Leider gab es sehr wilde Entscheidungen des Gespanns, die man in den Livetickern von FussiFreunde oder bei hafo nachlesen kann. Selbst im Nachgang wurde unsere Wahrnehmung bestätigt. Hätte ja auch sein können, dass wir falsch lagen – aber genau umgekehrt – unsere Wahrnehmung wurde selbst von der Presse bestätigt. Traurig aber wahr. Dassendorf hätte das Spiel nicht in Gleichzahl beenden dürfen – aber okay. Nichts desto trotz können wir auf die Leistung aufbauen und wollen uns weiter entwickeln.“
Was war passiert, dass den Meiendorfer Coach so auf die Palme brachte? Dassendorfs Carolus trat gegen Fedai (20.) nach, hätte Rot bekommen müssen. Tatsis (74.) bekam einen Tritt von Waldsleben-Schied, keine Reaktion von Schiri Jürgensen. Dafür umspielte der TuS-Stürmer Alberti im MSV-Kasten und wird von ihm gefoult – Elfmeter, der von Alberti gehalten wird. Die zweite Fehlentscheidung des Tages. Dassendorf hatte einfach Glück. Ergänzend dazu könnte es sein, dass die Gäste noch einen Protest einlegen, da der MSV einen nicht berechtigten Spieler eingesetzt haben sollen, wie die BILD am Montag berichtet.

Bei Teutonia 05 war nach dem Heimspiel gegen TuS Osdorf dicke Luft angesagt. „Mit dieser Niederlage habe ich nicht gerechnet, da bin ganz ehrlich. Kein Spieler hat heute das abgerufen, was er kann. Wir hatten keine Struktur im Spiel, keine Kommunikation auf dem Platz. Das war einfach nur schlecht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Klar ist, dass wir komplett uns um 100% steigern müssen, wenn wir nur einen Hauch einer Chance gegen Dassendorf haben wollen. Ich bin aber davon überzeugt schnell den richtigen Weg einzuschlagen und aus den gemachten Fehlern zu lernen. Am besten schon Dienstag im Pokal bei Inter Eidelstedt“, sagte Team-Manager Nico Sorgenfrey zu OBERLIGA.info.

Osdorfs Sportlicher Leiter Cemil Yavas war dafür bestens gelaunt: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und unheimlich glücklich über den heutigen Sieg! Nach den ganzen turbulenten Wochen war das genau die richtige Antwort von meinem Trainerteam und meiner Mannschaft. Wir sind allerdings noch sehr am Anfang und werden noch einige Zeit benötigen bis alle Automatismen sitzen. Heute haben aber glaube ich einige gesehen wo der Weg Osdorfs hinführen soll! Ich danke auch meinem Team ums Team, die Woche für Woche wirklich alles für den Verein geben. Ganz besonders möchte ich mich aber beim Osdorfer Publikum bedanken die uns an der Seitenlinie super unterstützt haben. Heute werden wir noch das ein oder andere kühle Getränk zu uns nehmen und den Moment genießen. Ab morgen geht es für uns im Pokal gegen Heidgraben eine Runde weiterzukommen.“

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Osdorfer „UFFTA“

Für den HUFC war es dagegen ein Auftakt nach Maß. 2:1 in Rugenbergen hieß es nach 90 Minuten und Trainer Sidnei Marschall war happy (hier nachzulesen).

Für zwei andere Aufsteiger lief es nicht so gut. Paloma verlor mit 1:2 gegen Sasel. Dabei waren die drei Punkte der Gäste auf den letzten Drücker. Nico Zankl traf in der 90. Minute zum Sieg. Mit dem gleichen Resultat hieß es für den HSV III die Abreise von BU anzutreten.

Oberliga 1. Spieltag

Gepostet von Olaf Both am Sonntag, 28. Juli 2019
Fotostrecke: USC Paloma – TSV Sasel (Olaf Both)

Insgesamt 14 Tore sahen die Zuschauer in Buchholz und Tornesch. Das war nichts für schwache Nerven.

Buchholz 08 trennte sich vom FC Süderelbe 4:4, lag bis kurz vor Schluss doppelt hinten. Bei seiner Oberliga-Premiere sagte 08-Coach Marinus Bester zu uns: „Wenn man nach einem 2:4-Rückstand und nur noch fünf Minuten Spielzeit auf der Uhr noch 4:4 spielt, dann sollte man nicht unzufrieden sein. Gratulation an beide Mannschaften für diesen leidenschaftlichen Fight. Ich kann meiner Mannschaft lediglich den Vorwurf machen, dass wir im ersten Durchgang nach dem 1:0 nicht das 2. und 3. nachgelegt haben. Süderelbe hat sich auf das Kontorn verlegt, das hat dann zweimal geklappt. Weil wir beim 1:1 nicht mutig genug nach vorne verteidigt haben und beim 1:2 einen leichten Ballverlust im Mittelfeld hatten. Auch im zweiten Durchgang waren wir im Torabschluss zu fahrlässig. Bei beiden Gegentoren haben wir uns im Zweikampf nicht clever genug angestellt. Das Jonesi dann noch zweimal per Kopf verwandelt, ist sicher etwas glücklich, aber mehr als verdient und zeigt die gute Moral in der Truppe.“
FCS-Coach Timucin Gürsan fing mit seiner Ansprache aus der Kabine an: „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass die Vorbereitung nun endlich zu Ende ist und wir jetzt die fetten Wettspiele haben. Das ist das Salz in der Suppe. Wir waren aber nicht bei der Suppe und nicht in Buchholz auf dem Platz. Wir waren überall, aber nicht da. Nach dem 0:1 haben wir unser wahres Gesicht gezeigt und belohnten uns mit zwei Toren. Die Gelb-Rote Karte ist nach zwei Fouls, die aus Laufduellen entstanden, ist schon sehr hart. Wir machen noch einmal zwei Tore und Buchholz legt noch einmal einen Gang zu und wir zahlen Tribut, bekommen zwei Gegentore. Am Ende fühlt es sich an, wie eine Niederlage, aber im Endeffekt sind wir zufrieden, weil man damit gar nicht rechnen konnte. Zukünftig müssen wir bei vier Auswärtstoren einfach cleverer sein.“

Union Tornesch legte eine ähnliche Vorstellung hin, lag 1:3 bis zur 90. Minute zurück und erzielte noch den Anschluss und Ausgleich – 3:3. Drei Platzverweise für Gegner Cusrlack-Neuengamme gab es ebenfalls in dieser Partie. CN-Trainer Matthias Wulff danach zu OBERLIGA.info: „Es war über weite Strecken ein völlig normales Fußballspiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Am Ende haben wir unseren großen Kampf und die tolle Aufholjagd durch undiszipliniertes Verhalten kaputt gemacht und zwei Punkte verloren.“

Erster Tabellenführer ist Concordia. Die Wandsbeker besiegten Aufsteiger Bramfelder SV mit 2:0 nach Toren vor der Pause von Aydin und El-Nemr.