Die NOFV-Oberliga Nord biegt auf die Zielgerade ein. Sechs Spieltage sind es noch bis zum Saisonende und es bleibt oben wie unten spannend. Um die Meisterschaft kämpfen Hertha 03 Zehlendorf und Lichtenberg 47. Der Zweitplatzierte steht vor einem Ausflug an die Ostsee und muss sich rehabilitieren. Im eigenen Bezirk dagegen herrscht große Vorfreude auf das Duell vor dem Pokal-Halbfinale. Sparta hat es innerhalb von drei Tagen mit TuS Makkabi Berlin zu tun. Im Keller sammeln Stahnsdorf und Schwerin fleißig Punkte. Nur Staaken muss sich einmal schütteln, um nicht weiter in den Abstiegsstrudel zu rutschen.
Rathenow als Favorit
Im Ausweichstadion Rehberge empfängt Tennis Borussia am Sonnabend den FSV Optik Rathenow. Für die Gastgeber heißt es nach drei Pleiten mit insgesamt 18 Gegentoren wieder mal ein Erfolgserlebnis zu feiern. In der Tabelle hat man noch Rang vier im Blick, dazu bedarf es allerdings einer Wende. Blickt man bei den Optikern auf den gleichen Zeitraum, stehen dort drei Siege mit 10:1-Toren. Liegt die Favoritenrolle also beim Tabellenzehnten?
47er erneut vor Pflichtaufgabe
Eine Mammutaufgabe hat der Rostocker FC vor sich. Im RFC-Stadion gastiert der Tabellenzweite Lichtenberg 47, der vermutlich mit viel Wut an die Ostsee reist. In der Vorwoche gab es eine überraschende 1:2-Niederlage gegen Stahnsdorf. Dadurch hat man nun bei einem Spiel mehr zwei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Klappt es dieses Mal mit der Pflichtaufgabe? Die Hausherren sind gechillt. Coach Silvio Schulz sprach mit OBERLIGA.info ausgiebig über die aktuelle Situation und die theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt (hier lesen).
„Ergebnisse von Hertha 03 sprechen eine deutliche Sprache“
Der Tabellenführer F.C. Hertha 03 Zehlendorf ist bei der TSG Neustrelitz zu Gast und sollte die Vorpommer nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die befinden sich gerade in einem Ergebnistief, verloren die vergangenen beiden Begegnungen. Wenn man im Parkstadion das Pokal-Halbfinale am Maifeiertag nicht schon im Kopf hat, könnte etwas gehen. Die TSG ist immer für eine Überraschung gut. Trainer Thomas Franke stapelt allerdings tief und sagt: „Die letzten Ergebnisse von Hertha 03 sprechen eine deutliche Sprache. Wir versuchen uns so teuer wie nur möglich zu verkaufen, auch in dieser aktuell für uns sehr schwierigen Phase, aufgrund der anhaltenden personellen Probleme.“
„Kiste hinten zumachen“
Ist die Luft beim SC Staaken kurz vor der Ziellinie schon raus? Nach einem super Start nach der Winterpause hagelte es eine Pleite nach der anderen. Mit viel Elan begonnen, gab es nach drei Siegen zum Jahresbeginn vier Niederlagen am Stück. Nimmt man einmal die zusätzlich 1:7-Klatsche in der vergangenen Woche gegen Hertha 03 raus, muss man auf den 1:0-Sieg gegen Makkabi davor aufbauen. Thorsten Meyer hat eine Erklärung und meint: „Was soll man noch sagen. Wir müssen insgesamt stabiler werden und die Kiste hinten zumachen. Tas ist eine spielerisch und erfahrene Mannschaft. Hier muss wieder mit extrem hoher Konzentration herangegangen werden. Tugenden, Mentalität und eine Reaktion nach dem letzten Spiel müssen her.“ Bei Gegner Tasmania Berlin ist man seit vier Spielen ungeschlagen, allerdings gab es dabei drei Unentschieden. Auch hier muss man etwas zulegen.
Dazu sagt Onur Yesilli: „Ich denke, dass Staaken trotz dem letzten Ergebnis ein sehr schwerer Gegner wird. Gerade auf deren Kunstrasen und allgemein ist ein Gegner nach so einer Niederlage sehr gefährlich, weil die es dieses Mal einfach unbedingt besser machen wollen. Deshalb sind wir auf jeden Fall gewarnt und werden alles dransetzen, denen bei sich zu Hause möglichst schnell den Schneid abzukaufen, um das Spiel in unsere Bahnen zu lenken. Wir hacken die Saison nicht ab und wollen immer noch jedes verbleibende Spiel gewinnen, das ist auch mit Hinblick auf die kommende Saison wichtig für die Spieler. Außerdem gibt es Mannschaften in der Liga, für die es noch um etwas geht. Deshalb sollte man aus Respekt denen gegenüber bis zum letzten Spieltag immer Vollgas spielen, um alles offen zu halten.“
Rückspiel um Punkte vor Pokal-Halbfinale
Innerhalb von drei Tagen treffen Sparta Lichtenberg und TuS Makkabi aufeinander. Erst um Punkte und am 1. Mai im Berlin-Pokal, wobei es dort um den Einzug ins Endspiel geht. Dabei wäre es für die Hausherren von der Fischerstraße nach zwei Niederlagen in Folge (Vorjahresfinale und Hinrunde) im dritten oder vierten Anlauf an der Zeit, den Sieg auf die eigene Seite zu ziehen. Die Form spricht für das Kostic-Team. Seit vergangenen Oktober gab es nur eine Niederlage (im Bezirksduell gegen L47). Bei den Gästen sieht das etwas anders aus, denn dort waren die Leistungen zuletzt nicht konstant.
Spartas Sportlicher Leiter Alexander Fischer sagt: „Wir gucken gar nicht so darauf, was Makkabi dieses Jahr so macht, sondern eher auf uns. Wir haben gegen Makkabi im vergangenen Jahr im Pokalfinale gespielt, Sonntag um Punkte gegen Makkabi und am Mittwoch im Halbfinale wieder gegen Makkabi. Wir haben Heimspiele und wir wollen unsere Heimspiele so angehen, wie wir uns das Vorstellen und das heißt, dass wir sie ganz klar gewinnen wollen, unseren dritten Platz verteidigen und ins Pokalfinale. Wir wissen um die Stärke von Makkabi. Sie haben eine individuell starke Mannschaft, aber ich sage, dass wir als Mannschaft, als Kollektiv so spielen und umsetzen, was Dragan sich wünscht, wird es für jeden Gegner bei uns auf dem Rasenplatz schwer. Es wird wahrscheinlich wieder so ein Fifty-Fifty-Spiel und kleine Nuancen sowie kleine Zweikämpfe werden entscheiden. Aber wir spielen zuhause und unsere Hütte wird voll sein. Deswegen denke ich, dass wir beide Spiele gewinnen. Für mich persönlich ist der Einzug ins Pokalfinale wichtiger, aber als Sportler willst du jedes Spiel gewinnen und zwei Siege gegen Makkabi wären ein Träumchen.“
Neue Hoffnungen in Fürstenwalde
Alles andere, als ein Pflichtsieg für RSV Eintracht 1949 gegen Schlusslicht und Absteiger FSV Union Fürstenwalde wäre eine große Überraschung. Klappt das, würde Stahnsdorf einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Zehn Punkte Vorsprung sind es vor dem 25. Spieltag auf den ersten Absteiger. Nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Lichtenberg 47 sollte das Selbstbewusstsein auf jeden Fall da sein. Beim Gegner, der den jüngsten Kader mit 21,8 Jahren der Liga hat, gibt es allerdings, wie schon beim RFC, Hoffnungen. Wenn niemand aufsteigen will und von oben nicht das runterkommt, was man derzeit annimmt, spielt man vielleicht in der kommenden Saison weiter Oberliga.
Halb-Oben gegen Halb-Unten
Den Abschluss der Runde machen der Tabellenvierte und der Viertletzte der Nord-Staffel. BSV Eintracht Mahlsdorf empfängt SG Dynamo Schwerin. Dazu wissen beide Trainer schon eine Menge selbst und Lucio Geral, Coach der Hausherren, sagt: „Schwerin kommt mit zwei Siegen gegen TeBe und Rostock im Gepäck, sowie einem Unentschieden bei den formstarken Optikern. Ihr Tabellenplatz spiegelt also nicht wirklich ihre aktuelle Verfassung wider. Das Hinspiel in Schwerin ging denkbar knapp für uns aus und deshalb haben wir einen gesunden Respekt vor der Truppe, die mit Osse und Wienke Unterschiedsspieler in ihren Reihen haben. Wir sind nach der Niederlage gegen Hertha 03 und dem Unentschieden bei Tasmania noch nicht gesundet im Kader und basteln an der bestmöglichen Aufstellung für das wichtige Heimspiel. Platz vier zu verteidigen ist die Devise und Heimsiege sind ohnehin am schönsten.“
Sein Gegenüber Jano Klempkow meint: „Mahlsdorf hat sich durch seine beiden Neuzugänge stabilisiert und immer zu sich findet, auch unter dem neuen Trainer. Da steckt viel Potenzial und es wird auf dem großen Platz richtig schwer für uns. Wir haben aber auch eine kleine Serie gestartet und es wird gutes Wetter in Berlin. Mal gucken, ob wir Paroli bieten können. Unser Ziel ist es nach wie vor den Klassenerhalt schnellstmöglich klarzumachen.“
Der 25. Spieltag (27./28.4.2024)
Tennis Borussia Berlin – FSV Optik Rathenow (Sa., 13 Uhr)
Rostocker FC – Lichtenberg 47 (14 Uhr)
TSG Neustrelitz – Hertha 03 Zehlendorf (So., 13.30 Uhr)
SC Staaken – Tasmania Berlin (14 Uhr)
Sparta Lichtenberg – TuS Makkabi Berlin
RSV Eintracht 1949 – FSV Union Fürstenwalde
BSV Eintracht Mahlsdorf – SG Dynamo Schwerin
FC Anker Wismar spielfrei
Die Tabelle
1. | Hertha 03 Zehlendorf | 22 | 82 : 22 | 57 |
2. | Lichtenberg 47 | 23 | 64 : 15 | 55 |
3. | Sparta Lichtenberg | 23 | 62 : 36 | 44 |
4. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 22 | 42 : 36 | 36 |
5. | SV Tasmania Berlin | 22 | 39 : 30 | 35 |
6. | TuS Makkabi Berlin | 22 | 37 : 31 | 33 |
7. | Tennis Borussia Berlin | 22 | 39 : 36 | 33 |
8. | TSG Neustrelitz | 22 | 41 : 40 | 31 |
9. | FC Anker Wismar | 23 | 40 : 43 | 31 |
10. | FSV Optik Rathenow | 22 | 38 : 42 | 28 |
11. | SC Staaken | 22 | 33 : 57 | 25 |
12. | RSV Eintracht 1949 | 23 | 37 : 55 | 24 |
13. | SG Dynamo Schwerin | 22 | 32 : 46 | 23 |
14. | Rostocker FC | 23 | 29 : 72 | 14 |
15. | FSV Union Fürstenwalde | 23 | 19 : 73 | 8 |
16. | CFC Hertha 06 zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |